An das Leben und Wirken von Chögyam Trungpa, der 1987 ins Parinirvana einging, erinnert der Große Stupa des Dharmakaya im Shambhala Mountain Center, Colorado, USA.
Der Dorje Dradül von Mukpo, der Ehrwürdige Chögyam Trungpa, Rinpoche, war ein ungewöhnlicher buddhistischer Lehrer im Westen. Er besaß die Gabe, traditionelle Lehrinhalte einfach und direkt zu vermitteln. Oftmals betrat er methodisch völliges Neuland, um seine Lehren in der westlichen Kultur zu verbreiten.
Chögyam Trungpa, Rinpoche wurde 1940 in Osttibet (Kham) geboren. Als 11. Inkarnation der Trungpa-Tulkus wurde er bereits im Alter von zwei Jahren als Abt der Surmang-Klöster inthronisiert und in den buddhistischen Kagyü und Nyingma- Übermittlungslinien ausgebildet. Nach der chinesischen Besetzung Tibet flüchtete er 1959 nach Indien, wo er auf Bitten seiner Heiligkeit, des Dalai Lama XIV, die Leitung der dortigen Hochschule für junge Lamas übernahm. 1963 erhielt Chögyam Trungpa ein Stipendium und studierte in Oxford Philosophie, Psychologie, Religionswissenschaften und Kunstgeschichte. Wenig später sammelte er die ersten westlichen Schüler und Schülerinnen um sich und gründete Samyé Ling in Schottland, das erste buddhistische Kloster im Westen. 1969 legte er die Mönchsroben ab, heiratete im darauf folgenden Jahr und emigrierte in die USA.
In Nordamerika setzte Chögyam Trungpa Rinpoche, seine Lehrtätigkeit fort. Mehr als 1000 Zentren für Meditation und Studium in aller Welt gehen auf ihn zurück. Unter seinen Gründungen ragt das Naropa-Institut in Boulder (Colorado) besonders heraus. Es ist eine staatlich anerkannte Universität, in deren Grundsatzprogramm die Verbindung östlicher und westlicher Disziplinen verankert ist. Dort werden unter anderem kontemplative Psychologie und Kunst, Musik, Tanz, Literatur und buddhistische Studien gelehrt. Chögyam Trungpa selbst war auch als bildender Künstler tätig und veröffentlichte Gedichte in englischer Sprache.
Er besaß außerdem eine unbeirrbar genaue und mitfühlende Einsicht in unsere tiefsten Ängste und Nöte und gab darüber Belehrungen: die Schnelligkeit und Entfremdung des modernen Lebens, Depressionen, Materialismus, Aggression, Wut, Unsicherheit und lähmender Mangel an Selbstwertgefühl.
Trungpa Rinpoche war zutiefst vom grundlegend guten Potenzial im Menschen und von unserer Fähigkeit, eine erleuchtete Gesellschaft zu errichten, überzeugt. Eines seiner brennendsten Anliegen war, uns deutlich zu machen, dass wir alle einzigartige, wahrhaftige und kraftvolle Mensch sind, und dass wir der Welt helfen können. Er forderte uns auf, unser Leben aus vollem Herzen anzunehmen und in jedem Moment unseres Daseins, einen Funken von Gesundheit und Heiligkeit aufzuspüren.
Weitere Informationen: